Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ich bin ein mutiger Kater

Jawollja, da könnt Ihr mal staunen!

Nachdem ich mich die ersten Tage nur in der Küche verkrochen hatte - ich will ja nur keine Mahlzeiten verpassen (!) - habe ich jetzt auch den Rest der Wohnung für mich erobert.

Im Wohnzimmer habe ich mir einen Lieblingsplatz direkt in der Malecke meiner Profischmuserin gesucht. Jetzt liege ich viel näher an ihr und kann ihr zwischendurch einen brummigen Kommentar zur Gesamtlage geben. Das hat die wohl ein wenig verunsichert. Zumindest hat sie mich heute in einer heimtückischen und hinterhältigen Art aus meiner Ecke gelockt und einfach in meine Transportkiste gepackt.

Sonntag, 25. Dezember 2011

Der erste Weihnachtstag

So, jetzt habe ich schon zwei Nächte hinter mir. Mein neues zu Hause ist ganz schön spannend. In den letzten Wochen war ich immer so lange alleine in meinen Zimmern. Jetzt ist diese Profischmuserin und Dosenöffnerin fast den ganzen Tag für mich da.

Gestern war ich erst noch sehr zurückhaltend. Wollte sie ja nicht gleich mit meinen Wünschen belästigen. Aber sie war so lieb zu mir, dass ich mich dann Abends, als sie mit vielen Geschenken nach Hause kam, doch ein wenig mutiger wurde. Sie war extra die ganze Nacht für mich wach. Alle paar Minuten ging ich nochmal zu ihr ans Bett und fragte nach, ob sie schon schlafen würde. Und da sie mir immer wieder antwortete, war mir natürlich klar, dass sie nur für mich noch wach war. Also plauderte ich noch eine ganze Weile mit ihr. Irgendwann hat sie mir nicht mehr geantwortet, so was von unhöflich! Einfach einschlafen, und das in der Nacht, in der die Tiere reden können!