Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Mittwoch, 25. April 2012

Happy Doc-Day

Heute hat mir Ela von ihrer Kater-Freundin Mila erzählt. Mila ist die Katerin von Angelika, der Mama von Ela. Und Ela ist ihr Anner-Frauchen (das andere Frauchen). Immer wenn Mila krank ist, muss Ela hin und sie in diese böse Transportbox setzen.

Die Mila ist eigentlich eine vor Kraft und Gesundheit nur so strotzende Katerin von sechs Jahren. Nur dieses Jahr hat Mila echt Pech gehabt. Erst eine Bindehautentzündung, dann ein Spritzenabszess und jetzt humpelte die Dame.

Das Frauchen von Mila hebt sie nie hoch. Sie schmusen, spielen und kuscheln, aber gehoben wird nie. Und weil das Frauchen aus gesundheitlichen Gründen nie gekratzt werden darf, passt sie immer sehr auf und macht nichts, wogegen Mila etwas haben könnte. Meiner Meinung nach die beste Art, mit einer Katerin oder einem Kater umzugehen. Meine Ela ist da etwas brachialer. Sie hebt auch schon mal einen Kater hoch, der das nicht so toll findet. Sie sagt, dass das manchmal wichtig ist, zum Beispiel, wenn es zum Tierarzt geht.
Und so war es heute wieder nötig, dass die arme Mila zur Tierärztin musste. Seit knapp drei Tagen humpelte sie. Es wurde nicht besser und Angelika wurde immer unruhiger und rief dann meine Ela an, damit sie kommt und die Mila in die Box steckt.

Die arme Katerin hatte gar keine Chance gegen die Beiden. Ich hörte das Telefonat mit, in dem die Beiden einen heimtückischen Plan schmiedeten. Mila lag tief schlafend auf Herrchens Bett. Angelika hatte die Box inzwischen heimlich in der Küche aufgestellt und sie und Ela beschlossen, dass Ela durch die Hintertür kommen würde, damit Mila auch ja nicht wach werden würde.

Mila hatte durch die verschiedenen Tierarztbesuche, die dieses Jahr schon nötig waren, spitz gekriegt, dass immer nur Ela die Böse ist, die zugreift. Sie ging jetzt jedes Mal in Deckung, wenn meine Betreuerin zu Besuch kam.

Durch den heimtückischen Plan wurde die arme Katerin überrumpelt und Mila saß schneller als sie gucken konnte, mal wieder in der Box. Nachdem was meine Dosine erzählte, muss Mila – im Gegensatz zu mir – bei der Hinfahrt sehr mitleiderregend gemaunzt haben.

Bei der Ärztin war es wohl auch nicht viel besser. Im Wartezimmer war es ohrenbetäubend laut, weil zwei Hunde sich nicht leiden konnten und die Ärztin steckte ihr zur Begrüßung gleich ein Fieberthermometer in ein nicht näher genanntes Körperteil. Zwei Spritzen (Antibiotikum und Schmerzmittel) rundeten diesen ungelungenden Tag noch ab.

Zum Glück ist es wahrscheinlich aber nichts Schlimmes. Zur Belohnung wurde sogar extra für sie ein kleines Fest gegeben. Zwar meinte Matthias (ein Oft-Besucher), es wäre seine Geburtstagsfeier, aber Mila, Ela und ich wissen, dass es eine Belohnungsfeier für Mila war, weil sie den Tierarztbesuch so toll überstanden hatte.

In diesem Sinne,
eine schöne Zeit,
Euer Leo

2 Kommentare:

  1. Beim nächsten Besuch bei Mila soll deine Ela ihr kraulend ausrichten, dass sie eine sehr sehr mutige Katzenlady ist *festenick*

    Ich, Felix, bin ja ziemlich aufbrausend beim Doc *flöt* Und wenn ich dann noch lange warten muss, dann steigere ich mich total da rein. Sie will mich ja sehen, nicht umgekehrt und dann noch warten müssen *baaah* das geht ja mal gar nicht. Der Shadow ist da wieder ganz anders ... ruhig und lässt fast alles mit sich machen. Wir hatten vor 14 Tagen unseren Impftermin und was waren wir froh, wie wir wieder Richtung heimisches Revier in der Dose geschaukelt wurden.

    Mila wünschen wir gute Besserung :)

    Nasenstumper
    Felix mit Shadow, der gerade das Außenrevier beobachtet

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  2. Leider geht Mila auf Abstand, wenn mitbekommt, dass ich komme. Zum Glück geht es erst im August wieder zum TA (wenn nichts dazwischen kommt). Bis dahin werde ich sie mit Leckerchen wieder auf meine Seite bekommen haben.

    Lieber Gruß,

    Ela - Sekretärin und Schmuserin und Katzenschreck

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