Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Freitag, 18. Mai 2012

Notfellchen


Nachdem meine Mitbewohnerin mich die Tage so furchtbar mit dem Knips-Blitz-Dings geärgert hatte, habe ich ihr eindringlich geraten, sich doch passende Fotomodelle zu suchen. Schließlich gibt es reichlich Kater und Katerinnen, die sich gerne fotografieren lassen und noch dazu in Not sind und dringend ein neues zu Hause benötigen.

Und tatsächlich machte sie sich die Tage auf den Weg ins Tierheim Essen  um meinen Leidensgenossen einen Besuch abzustatten. Sie schnappte sich das Knips-Blitz-Dings und kam nochmal kurz damit zu mir um mich zu fragen, ob ich nicht doch noch einen Versuch starten wolle. Ein sattes Fauchen erspart mir hoffentlich zukünftige Blitz-Angriffe.

Als sie wiederkam, erzählte sie mir von den vielen Katern und Katerinnen, die ein neues zu Hause suchen und reichlich einsam sind.

Zum Beispiel ist da Murka, eine rot-getigert-weiße Katerin, gerade mal zwei Jahre alt, die dringend ein neues zu Hause braucht.

Sie lebte erst bei einer älteren Dame, die relativ wenig Abwechselung in den Alltag einer lebenshungrigen, jungen Katerin brachte. Um ihre Dosine ein wenig aufzuscheuchen, spielte Murka mit ihr „Jagen“. Dummerweise fand die ältere Dame es nicht wirklich spaßig, dass sie das Opfer sein sollte.

Nachdem die Dame etwas enttäuscht die arme Murka ins Tierheim brachte, war Murka erst einmal sehr verwirrt. Doch nach einiger Zeit kamen neue Leute und holten sie zu sich, da alle dachten, dass Murka dringend einen Spielkameraden bräuchte. Leider wurde der Plan ohne den vorgesehenen Spielkameraden gemacht. Der mobbte Murka nur, so dass ihr wiederholte Umzug ins Tierheim diesmal ihrer Gesundheit diente.

Jetzt wartet sie auf ein zu Hause, in dem sie Freigang hat, damit sie sich austoben kann und erfahrene Dosinen und Dosienern, die nur für sie da sind.

Dann gibt es da Murmel, eine Kater-Seniorin, die bisher kein schönes Leben hatte. Sie wurde einfach nur nebenbei geduldet, ohne wirklich als Katerin gewürdigt worden zu sein. Als sie älter wurde und das Bedürfnis hatte, auch einmal ins Haus zu kommen, wurde sie den Leuten zu lästig und sie landete im Tierheim.

Sie würde sich über einen ruhigen Haushalt freuen, indem sie Freigang hat und mit ein paar Schmuseeinheiten in den kalten Jahreszeiten den Ofen bewachen darf.

Meine Sekretärin hat auch von Mustang (rot-getigert) und Negro (schwarz-weiß) erfahren, die beide als Freigänger sehr zurückhaltend sind. Doch sie sagt auch, dass solche Kater mit Liebe und Geduld tolle Mitbewohner werden können.

Als fünfte im Bunde – und im Katerzimmer mit Ausgang lebt dann noch Dipsy, eine sehr verspielte Dreijährige, schwarz-weiß, die einen ruhigen Haushalt ohne Kinder sucht. Sie bestimmt am liebsten, wenn es ans Schmusen geht.

Zwei der Besuchten, ließen sich tatsächlich von Ela fotografieren. Murka und Murmel ließen sich durch das Knips-Blitz-Dings nicht verunsichern. Hier sind die Bilder:

Murmel

Murka

Vorgestern war dann auch noch wieder eine Anzeige in der Zeitung.
Spike und Muckel suchen auch ein neues zu Hause.

Guckt einfach mal hier, wenn Ihr jemanden kennt, der den Beiden ein Heim geben kann.

Ein ganz lieber Schnurrer,
Euer Leo

3 Kommentare:

  1. Ich drücke fest die Daumen, dass die hübschen Katerinnen ein liebevolles Zuhause finden. Ach, wenn ich an die vielen herrenlosen Katzen denke, wird mir ganz mau ums Herz ...
    Liebe Grüße
    Renate

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  2. Da können wir den Plüschies ja nur die Pfötchen drücken, dass sie bald ein schönes Zuhause finden.
    Schnurrer Engel und Teufel

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  3. Das mögen wir gar nicht gerne lesen und auch unser Dosinchen nicht, wenn Artgenossen ein bestimmtes Alter erreichen, dann bestimmte Bedürfnisse und vielleicht das ein oder andere Wehwehchen haben dann einigen Zweibeinern lästig sind und weichen müssen :/ Zum Glück sind nicht alle so! Deshalb drücken wir besonders der Murmel die Daumen liebes Schmusepersonal zu finden.

    Aber natürlich auch allen anderen Tieren im Tierheim. Dort sind ja ganz schön viele wundervolle Tiere, denn wir haben uns eben einmal dort umgesehen.

    Vielleicht sollte Dosinchen doch mal Lotto spielen, denn dann würde sie ganz ganz viele Tiere ein Zuhause geben.

    Nasenstumper
    Felix & Shadow

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