Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Montag, 30. April 2012

Rentner sein

Habt Ihr es mitbekommen? Es wird wieder warm da draußen.

Meine Ela lässt jetzt abends die Fenster offen. Leider sind die ganz weit oben und da traue ich mich nicht hin. Aber wenn die Sonne untergegangen ist, stelle ich mich gerne unter eines der offenen Fenster und gucke in den Nachthimmel.

Als Kater in meinem Alter zieht es mich nicht mehr in die Höhen hinaus, ich stehe lieber mit allen vier Pfoten auf der Erde.

Aber wenn ich die Baumwipfel sehe, die Vöglein (früher gerne mal ein Frühstück) hüpfen sehe, genieße ich die Aussicht und erfreue mich meines Seniorendaseins.

Mittwoch, 25. April 2012

Happy Doc-Day

Heute hat mir Ela von ihrer Kater-Freundin Mila erzählt. Mila ist die Katerin von Angelika, der Mama von Ela. Und Ela ist ihr Anner-Frauchen (das andere Frauchen). Immer wenn Mila krank ist, muss Ela hin und sie in diese böse Transportbox setzen.

Die Mila ist eigentlich eine vor Kraft und Gesundheit nur so strotzende Katerin von sechs Jahren. Nur dieses Jahr hat Mila echt Pech gehabt. Erst eine Bindehautentzündung, dann ein Spritzenabszess und jetzt humpelte die Dame.

Das Frauchen von Mila hebt sie nie hoch. Sie schmusen, spielen und kuscheln, aber gehoben wird nie. Und weil das Frauchen aus gesundheitlichen Gründen nie gekratzt werden darf, passt sie immer sehr auf und macht nichts, wogegen Mila etwas haben könnte. Meiner Meinung nach die beste Art, mit einer Katerin oder einem Kater umzugehen. Meine Ela ist da etwas brachialer. Sie hebt auch schon mal einen Kater hoch, der das nicht so toll findet. Sie sagt, dass das manchmal wichtig ist, zum Beispiel, wenn es zum Tierarzt geht.

Samstag, 21. April 2012

Wieder da

Wir haben ja sooo lange nichts mehr geschrieben. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen (Ela übrigens auch!).

In den letzten Wochen habe ich mich hier endgültig richtig gut eingelebt. So ganz habe ich meiner Betreuerin ja nie über den Weg getraut. Sie ist halt ein Mensch und ich lernte vor langer Zeit, dass Kater denen nicht trauen darf.

Jetzt aber weiß ich, dass sie mir nichts böses will. Eigentlich höchstens nur, dass ich dick werden soll. Dabei finde ich es großartig eine drahtige Figur zu haben.

Gerade gucken wir in die Bunt-Kiste und da ist endlich mal eine anständige Sendung! (Hund-Katze-Maus, VOX) Es wird Dosenöffnern erklärt, wie sie gefälligst mit uns Kater und Katerinnen umzugehen haben. Dieser Kater Piwi ist ähnlich wie ich gestrickt. Erst mal drauf hauen und dann fragen. Aber genau wie ich hat der auch nur Angst und will auf Nummer Sicher gehen.