Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Montag, 21. Mai 2012

Bunt-Kisten-Stars


Dieses Wochenende bin ich gar nicht von der Bunt-Kiste losgekommen. Normalerweise guckt meine Dosine gerne allein in die Kiste und zum Glück muss ich ihr nicht mehr beim Bunt-Kisten-Gruseln beistehen, doch an diesem Wochenende wurde ich sogar zweimal zu dem Ding gerufen, um meine alten Freunde zu sehen.

Glaubt es oder lasst es sein, meine Freunde aus dem Tierheim Essen waren dieses Wochenende richtige Bunt-Kisten-Stars.

Es fing am Samstag mit der Sendung Hund-Katze-Maus auf VOX an. Da war die Gaby R. aus dem Katzenhaus zu sehen. Die erklärte dem netten Mann, der immer wieder Tieren in Not hilft, was ein Auswildungskäfig ist. Da können nämlich schlaue Menschen, die gerne eine oder mehrere wilde Kater (und Katerinnen) im Garten haben wollen, meinen scheuen Kumpels ein neues Revier bieten.

Na gut, sie müssen erst so ca. 4-6 Wochen in diesem Käfig im Garten oder auf dem Gelände wohnen, damit sie sich dort heimisch fühlen, dürfen dann aber den Käfig verlassen und ganz in Ruhe ihr gesamtes Revier erkunden und dort einziehen.

Freitag, 18. Mai 2012

Notfellchen


Nachdem meine Mitbewohnerin mich die Tage so furchtbar mit dem Knips-Blitz-Dings geärgert hatte, habe ich ihr eindringlich geraten, sich doch passende Fotomodelle zu suchen. Schließlich gibt es reichlich Kater und Katerinnen, die sich gerne fotografieren lassen und noch dazu in Not sind und dringend ein neues zu Hause benötigen.

Und tatsächlich machte sie sich die Tage auf den Weg ins Tierheim Essen  um meinen Leidensgenossen einen Besuch abzustatten. Sie schnappte sich das Knips-Blitz-Dings und kam nochmal kurz damit zu mir um mich zu fragen, ob ich nicht doch noch einen Versuch starten wolle. Ein sattes Fauchen erspart mir hoffentlich zukünftige Blitz-Angriffe.

Als sie wiederkam, erzählte sie mir von den vielen Katern und Katerinnen, die ein neues zu Hause suchen und reichlich einsam sind.

Zum Beispiel ist da Murka, eine rot-getigert-weiße Katerin, gerade mal zwei Jahre alt, die dringend ein neues zu Hause braucht.

Sonntag, 13. Mai 2012

Muttertag


Es ist schon so viele Sommer her, dass ich meine Mutter das letzte Mal gesehen habe. Jedes Jahr um diese Zeit denke ich jedoch an meine Kindheit und die Zeit mir ihr zurück.

Wir waren ein Wurf von 8 Jung-Katern und Jung-Katerinnen. Unsere Mama war eine wunderschöne schwarz-weiße Kurzhaar-Dame, die damals noch sehr knackig und frisch war. Unser Vater ließ sich nie bei uns blicken, denn er war ein Streuner, der seine Abenteuer auf den Straßen der Welt suchte. Nach den Erzählungen unserer Mutter war er ein großer und stattlicher schwarzer Kater, der voller Humor und Charme war.

Meine Eltern trafen sich einige Wochen vor unserer Geburt zu gemeinsamen Gesängen und Liebesspielen. Doch kurz bevor Mama die frohe Kunde ihrer Trächtigkeit ihrem Liebsten mitteilen konnte, war dieser schon in die Weite verschwunden.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Grummelgroll

Kater, Ihr glaubt nicht, wie sauer ich heute bin!

Heute morgen war noch alles wie immer. Ich bekam meine Leckerstängchen, mein äußerst delikates Frühstück und wir unterhielten uns kurz bei Ihrem Kaffee.

Normalerweise besprechen wir da den weiteren Tagesablauf. Und sie sagt mir zum Beispiel, ob jemand zu Besuch kommt. Sie hat mir keine Besonderheiten für den Tag angekündigt und somit ging ich nach unserem Plausch in meine Höhle und döste gemütlich vor mich hin.

Später am Tag bekam ich kurz mit, dass sie diese fiese Transportbox ins Wohnzimmer stellte, dachte mir aber nicht wirklich viel dabei, da sie ja keine außergewöhnlichen Pläne für den Tag mit mir geteilt hatte.

Montag, 7. Mai 2012

Bitte lächeln

Heute nervt meine Schmuserin mich mal wieder gewaltig!

Ihr sei aufgefallen, dass es keine wirklich schönen Fotos von mir gäbe. Und deshalb wollte sie ein paar Bilder von mir schießen, wenn ich wach bin, da die wenigen Bilder, die mich „schön“ darstellten, mich immer nur schlafend zeigen.

In einem bösartigen Akt der Kunstschaffenden, wie sie sich sieht, griff sie mich heute und setzte mich in den geschlossenen Flur, ohne Chance, wieder in meine Höhle zu laufen. Und dann hielt sie mir dieses Knips-Blitz-Dings ins Gesicht und rief: „Cheeeeeeeese!“ - BIN ICH EINE MAUS?????!!!

Noch total verschlafen und irritiert suchte ich nur einen Ausweg, um von dieser durchgeknallten Frau weg zu kommen.

Nachdem ich mehrfach aufs brutalste von dem Knips-Blitz-Dings geblendet wurde, hatte sie ein Einsehen mit mir und lies mich zurück in meine Höhle kriechen.

Freitag, 4. Mai 2012

Traumatische Mitternacht oder ein Mitternachtstraum?

Mir ist vor kurzen etwas so seltsames passiert, dass ich mich erst jetzt traue, darüber ein wenig zu schreiben.

Es ist ein paar Nächte her, als Ela eines späten Abends zu mir kam und mir anvertraute, dass dies eine ganz besondere Nacht für Kater und … psst, nicht verratenHexen sei!! Und sie verriet mir, dass wir in dieser Nacht ganz besonders viel Spaß hätten!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Haarwuchs

Heute möchte ich mich mal an die Haarspezialisten unter Euch wenden. Denn mir tut sich hier immer mehr ein seltsames Phänomen auf:

Dass Menschen-Männern mit der Zeit immer weniger Haare auf dem Kopf wachsen, ist mir natürlich nicht entgangen. Doch dass Katern die Haarpracht ausgeht, ist mir bisher nicht aufgefallen.

Im November letzten Jahres wurden mir vom Frisör des Tierschutzverein Groß-Essen e. V. eine Kahlrasur auf dem Rücken verpasst. Und seit dem sehe ich aus wie ein gerupftes Huhn.

Dies ist auch der Grund, warum es keine aktuellen Fotos von mir gibt. Ich verziehe immer das Gesicht, wenn Ela mit dem Fotoapparat kommt.
(Menschen-Männern wachsen im Alter die Haare auf dem Rücken, Katern aber nicht???)