Darf ich mich vorstellen? Ich bin Leopold Zausel von der Distelbeck. Willkommen in meinem virtuellen zu Hause.

Leider habe ich vor langer Zeit mein Heim verloren und musste eine Zeit lang auf der Straße leben. Aufgrund einer kleinen Fehlfunktion meiner Schilddrüse wurde ich dort sehr krank und brauchte dringend Hilfe. Meine Retter vom Tierschutzverein Groß-Essen e. V. haben nicht lange gefackelt und mich zu sich genommen. Dort wurde ich mit viel Liebe von den Pflegern aufgepäppelt und durfte sogar für ein paar Tage in ein Katerhotel mit VIC*-Zimmer. Die Wirte Bea und Ernst haben mich dort besonders gut behandelt und sich hervorragend um mich gekümmert. Und am 23. Dezember 2011 war es dann soweit: Ich bekam mein neues zu Hause mit eigener Schmuserin und Betreuerin, die nur noch für mich da ist.

Meine Namensgebung war so eine Sache. Da ich im Distelbeckhof in Essen-Katernberg (ein sehr schöner Stadtteil-Name!) gefunden wurde, nannten die Leute im Tierheim mich Distel. Bea und Ernst haben festgestellt, dass ich aussah wie ein Zausel, da ich ziemlich übel vom Tierheim-Frisör zugerichtet wurde. Doch meiner Betreuerin verriet ich meinen vollständigen Namen: Leopold Zausel von der Distelbeck, für Freunde kurz Leo.

*) VIC = very important cat

Kira †

von der Profischmuserin erzählt

Mitte der neunziger Jahre zog ich in meine erste eigene Wohnung. Die Umstellung fiel mir sehr schwer. Kam ich sonst Abends in eine belebte Wohnung, so kam ich nun in einen, für mich, toten Raum. Ich überlegte lange, was ich machen sollte, doch es dauerte nicht lange, bis mir die Lösung einfiel:

Ein felliger Mitbewohner sollte es sein. Meine ersten Erfahrungen hatte ich ja mit Sarah gemacht und so beschloss ich, mir eine Katze zu zulegen. Kira war auf den ersten Blick meine Katze. Und ich habe sie ausgesucht. Sie hat mit im Tierheim nicht mit dem Hintern angeguckt. Aber für mich war sie perfekt. Etwa 2-3 Jahre alt und als Streunerin aufgegriffen. Sie zog zu mir und lebte sich auch gut ein. Wir lebten ca. 1,5 Jahre zusammen. Ich merkte mit der Zeit, dass es ihr immer mehr fehlte Freigang zu haben. Und jetzt kam der Zufall zu Hilfe:

Mein Vater lebt etwas weiter entfernt und brauchte Hilfe bei seinem Umzug. Also bat ich meine Mutter, Kira solange zu sich zu nehmen. „Nur für eine Woche, oder so.“

Nun, kurzum, nach drei Wochen Umzugshilfe kam ich zurück und bat meine Mutter noch eine Weile auf Kira aufzupassen, da ich mich zu der Zeit nicht so gut gefühlt habe. Weitere zwei Wochen später drohte sie mir: „Wenn Du die Katze nicht innerhalb von drei Tagen abgeholt hast, behalte ich sie!“ Ich wusste schon längst, dass Kira bei ihr viel glücklicher werden konnte, da sie dort den Auslauf bekam, den sie anscheinend brauchte. Kira hatte endlich ihren endgültigen Bestimmungsort gefunden. Und ab diesem Wochenende durfte sie auch raus in den Garten.

Sie hatte bei meiner Mutter und meinem zweiten Vater ein wunderschönes Katzenleben. Sie durfte raus wann immer sie wollte und auch Nachts wurden noch die Türen geöffnet oder geschlossen, je nachdem es ihr beliebte.

Kira war eine absolute Schmusekatze, die es besonders liebte Abends bei meiner Mutter auf dem Bauch zu liegen und Fern zu sehen. Sie hatte das Katzenparadies auf Erden bei meinen Eltern.

Viele Jahre später wurde sie leider sehr krank. Wir machten uns alle Sorgen, wurde sie doch immer schlapper und matter. Die Tierärztin signalisierte uns, dass wir nicht mehr lange mit Kira zusammen sein könnten.

Kurz vor Weihnachten 2006 ging Kira dann über den Regenbogen. Die Tierärztin kam extra zu meiner Mutter nach Hause und half Kira hier den Weg zu bestreiten. Wir alle saßen zusammen und haben Kira in den Schlaf gestreichelt.

Sie hatte ein sehr schönes Leben und wir wissen, dass sie jetzt im Katzenhimmel glücklich und zufrieden ist. Sie war was ganz besonderes und bleibt für ewig in unseren Herzen.

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